Sprachgebrauch
Disclaimer: Diese Seite befindet sich noch in einem frühen Projektstatus. Bitte einstweilen vor allem auf die verlinkten Dokumente achten. Sollte in den nächsten Wochen dann mehr ausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
Einmaleins des Sprachgebrauchs
Man kann 3-jährigen die Integralrechnung noch nicht beibringen. Genauso ähnlich ist es bei Kommunikation: Gewinnbringend über emotional aufgeladene Themen zu diskutieren ist erst möglich, wenn grundlegende Kommunikationsregeln eingehalten werden:
- Wir hören einer Person zu, wenn sie redet. Wir lesen aufmerksam, wenn sie schreibt.
- Wir reden nicht durcheinander.
- Wir beschimpfen uns nicht.
- Wir bringen unsere eigene Position sogut wie möglich auf den Punkt um sie anderen einsichtig zu machen.
- Gleichzeitig streben wir Win-Win-Situationen an.
Das klingt sehr leicht, doch in konkreten Situationen, z.B. beim Plenum ist man versucht, diese Umgangsformen zu vergessen. Wir möchten uns gegenseitig daran erinnern, diese Regeln einzuhalten, um Eskalationen zu vermeiden.
Feedbackregeln
Ein Feedback ist eine Mitteilung von einer Person an eine andere. Die Mitteilung informiert darüber, wie die eine Person die andere wahrnimmt bzw. wie eine gewisse, konkrete Verhaltensweise von einer/einem BeobachterIn verstanden bzw. erlebt wird. Feedback geben und nehmen hat sehr viel mit Vertrauen untereinander zu tun. Feedback ermöglicht, eigene Verhaltensweisen zu reflektieren. Durch gezielte Rückmeldungen können Beziehungen zwischen Einzelnen geklärt sowie Verhaltensweisen besser verstanden werden. Wer Feedback erhält, hat die Möglichkeit, etwas über das Bild zu erfahren, das andere von einem/einer haben (Fremdbild) und dieses mit der Wahrnehmung ihrer/seiner Selbst (Selbstbild) zu vergleichen. Feedback ist eine Form von unterstützender Kritik, die einiges an Übung erfordert. Hier wollen wir eine kurze Übersicht geben was für ein produktives Feedback zu beachten ist. Weitere Infos kannst du im TUTorial des Unabhängigen Tutoriumsprojekts auf Seite 84 nachlesen. Von dort haben wir auch vieles hier 'geklaut'. Außerdem finden sich dort auch noch viele weitere sehr hilfreiche Methoden für die (anti-hierarchische) Arbeit in der Gruppe.
Wenn du mehr darüber wissen oder nachvollziehen willst was so ein Feedback mit Leuten/Gruppen machen kann und wieso diese Regeln wichtig ist, wirf am besten einen Blick in das oben verlinkte TUTorial. Außerdem bieten die unten verlinkten Seiten/Dokumente auch noch einen weiterführenden Einblick. Hier also ein paar grundlegende Regeln fürs Feedback:
Für den/die Feedback GebendeN:
- Sprich von dir
- Beziehe dich auf konkrete Situationen.
- Gib deine Information auf eine Weise, die wirklich hilft.
- Gib sie sobald wie möglich.
- Vermeide moralische Bewertungen.
- Biete deine Information an, zwinge sie nicht auf.
- Sei offen und ehrlich, soweit du es dir und deinem Gegenüber zutraust.
- Bedenke, dass du möglicherweise auch irrst.
Für den/die Feedback EmpfangendeN:
- Nicht argumentieren und verteidigen.
- Nur zuhören, danach nachfragen, um Verständnisfragen zu klären.
- Sei so offen wie möglich, nimm von der Rückmeldung das, was du für dich brauchen kannst.
Arten von Feedback:
Feedback kann am Ende eines Tages oder einer Arbeitseinheit über den Gruppenprozess im Plenum gegeben werden. Für die Entwicklung und Klärung von Beziehungen ist das direkte, persönliche Feedback wesentlich, das aber nicht unbedingt vor der ganzen Gruppe gegeben werden muss. Es ist günstig, es in kleinen Gruppen oder auch nur zu zweit zu geben, da dort die Vertrautheit größer ist und die Möglichkeit besteht, mehr aufeinander einzugehen.
Weitere Links zum Thema Feedback:
- Wikipedia (DE): Feedback
- Uni Hamburg, Interdisziplinärs Zentrum für Hochschuldidaktik: Feedbackregeln
- Werner Stangls Arbeitsblätter: Gutes Feedback - Regeln für eine wirksame Rückmeldung
- Heidi Floßbach / officeorga.de: Feedback-Regeln
Eine Handreichung zu anti-diskriminatorischem Sprachgebrauch
So manche*r Informatiker*in scheint sich ja immer wieder sehr an geschlechtergerechtem und emanzipatorischem Sprachgebrauch zu stören. Damit stehen sie nicht allein. Auch an anderen Fachrichtungen oder aber auch generell außerhalb der Universität werden oft Argumente gebracht, geschlechtergerechte Sprache würde doch sowieso nichts bringen und zudem auch noch die schöne deutsche Sprache verhunzen (sic) und Texte unleserlich zu machen. Sehr oft kommen solche Kommentare auch von jenen, die nicht unter der angesprochenen Diskriminierung leiden, das heißt oftmals weiße, heterosexuelle Männer*. Aber auch in diskriminiert(er)en Gruppen findet eins immer wieder mal so Argumente.
Dass Sprache aber dennoch sehr macht- und gewaltvoll sein kann, sollte eigentlich gerade auch Informatiker*innen klar sein, nicht nur aus unmittelbaren Erfahrungen mit zwischenmenschlichem Sprachgebrauch, sondern auch weil wir uns ja durchaus mit mächtigen, logischen Sprachen auseinandersetzen. Wieso also sollten wir das nicht mit jenen Sprachen auch tun, die wir ja dann doch noch in viel größerem Ausmaß nutzen, nicht nur unter Freund*innen und in der Freizeit, sondern ebenso in der Arbeit und auch überall sonst.
Dass es wichtig ist unsere (gesprochene(n)) Sprache(n) entsprechend verantwortungsvoll zu verwenden, das wollen wir uns auf diesen Seiten erarbeiten. Wenn du dich zu diesem vagen "uns" auch nicht zurechnen möchtest, so hoffen wir, dass du dennoch ein paar sinnvolle Denkanstöße findest.
Generell sollten auf allen Plattformen, die unmittelbar von der /bin bespielt werden (Mailinglisten, Weblog, Wikis, allenfalls Flugis, Texte, Zeitungen, ...) die hier besprochenen Inhalte berücksichtigen.
Wieso gendern?
ToDo: ...erklärung...
Eine sehr gute wissenschaftliche Grundlage bietet der Vortrag Sprache und Plattformneutralität von Anatol Stefanowitsch, der sehr spannend und auch humorvoll gemacht ist. Also eine sehr sinnvoll investierte gute Stunde, sich das mal anzuschauen. Der Vortrag macht zudem nicht nur klar wie und wieso Sexismus in der Sprache relevant und zu bekämpfen ist, sondern widmet sich auch anderen Diskriminierungsformen (Rassismus, Klassismus, etc.). Dass verschiedene Formen des "genderns" in verschiedenen Kontexten wichtig sind erklärt lann hornscheidt in einem Interview in der Ausgabe #577 der ak.
Diesbezüglich ganz nett nachzulesen:
- dieStandard: "Man" meint nicht alle
Methoden
ToDo: ...übersicht & beispiele...
Weitere Unterlagen
Wer sich eingehender mit gendersensibler und gewaltfreier Sprache auseinandersetzen möchte, der*dem seien mal folgende zwei Links:
- Uni Graz: Geschlechtergerechtes Formulieren
- s_he: Performing the Gap. Queere Gestalten und geschlechtliche Aneignung. arranca! (28)
- Genderwiki: Hilfe:Sprachgebrauch
- ...
Und wer wissen will, wie so ganz andere Formen aussehen könnten der*dem seien insbesondere folgende feministische Science-Fiction-Klassiker empfohlen:
- Marge Piercy: Woman on the Edge of Time
- Melissa Scott: Shadow Man
Und nicht unbedingt in die Kategorie Science Fiction fällt der Roman Die Töchter Egalias von Gerd Brantenberg. Dieser Roman kann insbesondere jenen Männern* empfohlen werden, die nicht verstehen wieso eine männlich geprägte "Normalität" vielleicht problematisch oder gar ungut ist.